Das Charmante: Menschen aus Bürger:innenräten wollen nicht wiedergewählt werden und Politiker:innen müssen bei der Umsetzung der Empfehlungen keine Angst vor Machtverlusten haben - sie setzten ja ‘nur’ um, was die Bürger:innen gefordert haben.

Dazu kommt: Vor der Wahl 2019 haben führende Wissenschaftler:innen einen Referenzplan mit verschiedenen Möglichkeiten vorgelegt, wie Österreich seine Klimaziele und damit internationale Verträge wie das Pariser Abkommen einhalten kann.

Nicht einmal die billigsten, einfachsten Maßnahmen können eingeführt werden. Allein mit Tempo 100 auf der Autobahn ließen sich 180 Millionen Liter Sprit im Jahr einsparen, mit Nebeneffekten wie weniger Lärm, besserer Luft und mehr Verkehrssicherheit. Der Ausstoß von 460.000 Tonnen CO2 könnte vermieden werden. Weil die Vorteile niedrigerer Tempolimits so offensichtlich auf der Hand liegen, haben sich die Leiter:innen von vier führenden Verkehrsplanungs-Instituten Anfang Februar zu einer Initiative zusammengeschlossen, die unter anderem Tempo 100 auf der Autobahn fordert.

Und die Gesellschaft? Erfahrungen in zahlreichen Ländern, etwa der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden, zeigen, dass sich eine breite Akzeptanz für ein niedrigeres Tempolimit erst nach dessen Einführung einstellt – dann aber rasch: Wenn Menschen einmal den Nutzen erlebt haben, wollen sie nicht mehr zurück.
Die Transformation wird sowieso kommen, entweder weil wir sie positiv gestalten oder weil uns früher oder später die Klimakatastrophe dazu zwingt. Jetzt können wir uns noch dafür entscheiden, die Transformation als Gesellschaft sozial gerecht zu gestalten.